Craft Brauer Festival 2018

Am 2. Septemberwochenende war es wieder soweit: Craft Brauer Festival bei Maisel & Friends in Bayreuth. Nachdem das Festival im letzten Jahr bereits ein voller Erfolg war, hatte ich mir den Termin auch  für dieses Jahr fest im Kalender eingeplant. Da wir unseren Jahresurlaub  wie so oft im schönen  Südtirol verbracht haben, war es auf dem Heimweg ja auch nur ein klitzekleiner Umweg…. Also sind wir über Bayreuth Richtung Heimat gefahren und haben einen wunderbar bierigen Zwischenstopp eingelegt.

Trotz reichlich Stau auf der Strecke und abenteuerlichen Wegführungen von Frau Google, sind wir fast pünktlich um 18Uhr in Bayreuth angekommen. Den ganzen Sommer konnte man sich  aufs Wetter verlassen und kurz vor Beginn des Festivals zogen dicke schwarze Wolken, Sturm und Regen über  meine Lieblingsbierstadt…. Wie konnte das sein? Die Wetterfee war uns Bierfreunden  dennoch hold und hat nach einem kurzen heftigen Auftritt den Himmel wieder aufklaren lassen.

Bei Maisel & Friends, bzw. im Liebesbier angekommen  erwartete mich wie immer ein herzlicher Empfang –  so wie es eben ist wenn man zu Freunden „nach Hause“  kommt! Nach einer kleinen Begrüßungstour hab ich mir erstmal einen Überblick verschafft.

Wie es sich für ein Craft Brauer Festival gehört, hatten Maisel  & Friends ein großartiges „Line up“ auf die Beine gestellt.  Als waschechter  Hesse habe ich mich sehr über die heimischen Craft Brauer vom Atelier der Braukünste (Romrod) , HBH (Fulda) und Flügge (Frankfurt) gefreut. Natürlich waren auch die Jungs von Schanzenbräu vor Ort – schließlich wurde der diesjährige Collab Brew „gestopfter Bär“ auf dem Festival vorgestellt. Außerdem waren noch Inale, BRLO, BroBier, Tanker, Craft Werk, Birrifico San Giovani und sogar Únetický Pivovar aus Tschechien da.

Alle Brauer haben tolle Biere mitgebracht. Während sich meine  Brauerfrau besonders über das Sauerbier von den Flügge-Jungs gefreut hat, waren für mich dieses Jahr gleich mehrere Highlights dabei.

Hier meine Top 3

Beginnen möchte ich hier mit dem Atelier der Braukünste. Sind die Biere für sich schon eine wahre Gaumenfreude setzt Nico dem Ganzen mit seinem aromatischen Nitro-Schaum noch die sprichwörtliche Krone auf. Wer einmal  das Samt und Seide, ein wirklich feines Porter, durch einen Macadamiaschaum genießen durfte, weiß was ich meine…

Dann haben die Herren von Flügge etwas geschafft, was ich mir nie zu träumen gewagt hätte… Ich habe ein Bier probiert, welches zu 100% mit Brettanomyces lambicus vergoren wurde. Normalerweise schreckt mich hier allein schon der Name ab, ganz zu schweigen von den – sagen wir mal „animalischen“ Aromen. Ich hatte mich hier für das „Käte“ entschieden, ein Imperial Stout mit 8,8 % Vol. Die für diese Hefe typischen Aromen wurden so harmonisch in das Bier eingebunden, sodass ich voller Überzeugung sagen kann: es war mir ein Genuss!

Last but not least, InAle aus Inkofen. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir diese Brauerei bislang kein Begriff war. Leider! Denn die Biere haben mir außerordentlich gut geschmeckt und wurden durch Andreas äußerst patent und professionell in den schicken, schwarzen Flaschen präsentiert. Mein Favorit war ganz klar das White Oat IPA mit seinem fruchtig, frischen Aroma und einem feinen, cremigen Mundgefühl. Wirklich toll!

Wie auch im letzten Jahr stand noch eine besondere Bierpräsentation des zu diesem besonderen Anlass eingebrauten Collab-Bieres auf dem Programm. In diesem Jahr hat man die Köpfe mit dem Team von Schanzenbräu zusammen gesteckt.. Die Idee war es ein Bier zu kreieren, welches sowohl alte regionale Bierraditionen aufgreift, als auch den berühmten besonderen Pfiff mit sich bringt.

Herausgekommen ist ein Rotbier in Bockstärke und das auch noch kaltgehopft. Für mich persönlich ein absoluter Volltreffer, da hier verdammt viele meiner Vorlieben in einem Bier zusammen kommen.

Frisch eingschenkt erfreut sich mein Auge an einem kupferroten Bier mit einem schönen, cremigen, beigen Schaum. In der Nase sind mir die rotbiertypischen Aromen nach Karamell mit brotigen Anklängen sofort zugänglich und bedingt durch den Bockbiercharakter auch Aromen von dunklem Honig. Im Antrunk zeigt dann direkt der großzügig verwendete Hopfen was er kann. Getragen von einem wirklich sehr angenehmen samtigen Mundgefühl begrüßen mich hier beerigen Noten, Aromen von reifen Kirschen, aber auch zitrische Noten von Orange und Zitrone. Alles sehr ausgewogen und ein wahrer Genuss. Der Alkoholgehalt von 7,3 % Vol ist wunderbar eingebunden und birgt die Gefahr unter Umständen auch mal ein Glas mehr zu trinken, als dem Gleichgewicht gut tut…

Ok, ich gebe zu, hier ist jetzt der formulierungswütige  Bierbotschafter mit mir durchgegangen….Sorry, kann wieder vorkommen 😉

Kurzum, Danke an Maisel & Friends und Schanzenbräu für dieses hervorragende Bierchen!Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat war natürlich auch das „Craft Food“. Neben der ganz normalen Karte im Liebesbier, gab es einen kleinen aber feinen Festival  Food Stand mit drei unterschiedlichen Sandwiches!  Ein großes saftiges Sandwich in der einen Hand und  ein Bier in der anderen – besser geht’s  nicht!  Nächstes Jahr gerne wieder so!!

Und wo ich gerade beim Essen bin – das Craft Brauer Festival  war nicht mein erster Besuch bei  Maisel & Friends in diesem Jahr…. Am ersten Juni Wochenende durfte ich mit meiner Brauerfrau – der Schlemmerkatze – und  ein paar großartigen Bloggerfreunden  ein Foodbloggermenü für über 25 Gäste im Liebesbier kochen. Vielen Dank für diese Wahnsinnserfahrung! Was wir alles erlebt haben und ob wir uns das hauptberuflich vorstellen können, lest ihr am besten hier nach: KLICK

So, ich mach mir jetzt noch ein lecker Bierchen auf und schwelge in Erinnerungen an zwei tolle Events in Bayreuth.

Vielen Dank an das Team von Maisel & Friends für eure allzeit herzliche Art und für die vielen schönen Stunden, die wir als Teil der „Friends“ bei euch verbringen dürfen!

Entspannte Grüße,

euer Brauonkel